WATSCHEL und der MORGEN

 

Schon sehr früh am Morgen werden die vier Goldstückchen von einem lauten Vogelkonzert geweckt.  Das Kleinste der Gösselschar ist noch sehr müde und möchte im Nest bleiben. Papa Bill aber schnattert ihm zu, wenn es jetzt noch schläft, verpasst es den Morgen und der Tag ist verloren. Dazu trällert ein Amselmann übermütig seine Lieder. Es ist wirklich nicht zu überhören. Auch die Meisen f!attern aufgeschreckt zwischen den Sträuchern hin und her. Später aber stimmen sie in den Morgengesang ein. Der Amselpapa hat sein Liedchen beendet und muss sich jetzt flink um Frühstück kümmern.

Die Fliege und den Falter hat er schon eingesammelt. Damit macht er sich auf den Weg zu seinem Nest. Denn darin wartet ein kleiner Schnabel ungeduldig auf Futter. Er begegnet noch der hübschen Nachbarin, einer kleinen Haubenmeise. Sie müht sich gerade mit dürrem Gras ab.

Das Rotkehlchen nebenan im Beerenstrauch schaut leise zu.

Nun endlich watschelt das kleinste der vier Gössel hinter den anderen her und staunt über die vielen neuen Stimmen um sich herum. Sofort läuft es schneller, denn die Geschwister sind ihm weit voraus. Das gibt vielleicht etwas Angeschnatter von der Mama?

Den pummeligen Zaunkönig bemerkt es deshalb gar nicht. Dieser kleine Vogel sitzt schweigend auf dem Geländer der alten Holzbrücke. Kleiner sind nur das Sommergoldhähnchen und das Wintergoldhähnchen.  Meine Oma hat den Zaunkönig nur Schneekönig genannt. Ihre Antwort auf meine Frage nach dem Grund: Nunja, er singt im Winter fast schöner als im Sommer.

Ihn interessiert das junge Hausrotschwänzchen. Es ist seinem Elternvogel einfach nachgef!attert und nun unterhalten sich die beiden. Nebenan hockt ein zerzauster Eichelhäher im Geäst. Seine schönen hellblauen Schmuckfedern schillern in der Morgensonne. Er möchte ja so gern mitreden, weiß nur nicht, wie das geht.

Tja, denke ich, die Jugend der Waldvögel hat auch so ihre kleinen Sorgen.

BELLA RUCKELT SICH

auf ihrem Nest in den weißen weichen Daunenfedern zurecht. Das Gelege, so wird das Nest mit den Eiern darin genannt, ist nach mehreren Tagen vollständig und Bella lässt sich behutsam darauf nieder. Sie ist noch jung und voller Vorfreude auf das Brutgeschäft.


Mehrere Stunden sitzt sie stolz und regungslos, dann erhebt sie sich und schaut, ob alle Eier im Nest so liegen, dass sie die gleiche Wärme bekommen. Einmal ist ihr dabei ein Ei aus dem Nest gekullert.

„Oh, große Not“. Dachte ich.
Was glaubt ihr, was Bella machte?
Richtig!


Blitzschnell holte sie mit ihrem Schnabel das Ei vorsichtig zurück ins Nest. Als es wieder an seinem Platz liegt, stellt sich Bella über das ganze Gelege. Mit ihrem Kopf und dem langen Hals taucht sie tief in die Mulde ein.
Ich stelle mir vor, wie sie vielleicht geschickt ein Ei nach dem anderen umdreht. Habt ihr eine Idee, was sie noch machen könnte? Spricht sie mit ihren werdenden Kindern?


In diese tiefe Kuhle hineinsehen kann man nicht. Brüten scheint also auch mit ein paar Geheimnissen verbunden zu sein. Aber ich frage mich kurz, ob den Gänseembryonen im Ei bei dem Gedrehe schwindlig
wird?

Biber schmatzen richtig laut

Biberinsel
Biberinsel im Morgennebel

Während der Eisvogel nach kleinen Fischen für seine Jungvögel taucht, schwimmt der scheue Biber entspannt eine Runde durch sein Revier bis zum Fressplatz. Der ist hinter den Seerosen und es dauert nicht lange und ich höre ihn schmatzen und knuspern.


Das geht im Sekundentakt. Manchmal schwimmt er an eine andere Stelle, taucht perfekt unter den Seerosenblättern hindurch und knuspert dort weiter. Das Frühstück dauert fast eine Stunde. Nachdem er noch einmal durch sein Revier geschwommen ist, taucht er unter, um in seine Burg zu gelangen. Der Eingang einer Biberburg ist immer unter Wasser.


Biber sind nachtaktive Tiere. Am Tag nehmen sie sich viel Zeit, das Fell zu säubern und zu fetten. Dabei helfen sie sich. Geschlafen wird eng aneinander gekuschelt in ihrem Wohnkessel. So bleibt es auch schön warm.
In der Dämmerung bricht der Biber auf und schwimmt lautlos zu seinem Fällplatz, um die Äste des gefällten Baumstammes abzunagen. Dann flößt er sie durch den Bach bis zu seinem Damm. Wenn es dort nichts zu reparieren gibt, nimmt er die Äste mit zu seiner Burg. Hier gibt immer etwas auszubessern oder anzubauen. Ist diese Arbeit erledigt, wird am Fressplatz die alte Erle besucht.


Er bemerkt sofort, dass die große Wildsau und die beiden Waschbären zu Besuch waren und herumgeschnüffelt haben. Das stört ihn nicht, denn für seinen Baumstamm und die Äste interessieren sich das Wildschwein und die Waschbären nicht.